AUFSTIEG ZUR INNEREN RUHE
Nachdem ich bei einem ausgiebigen Badetag am Indischen Ozean entspannt hatte, konnte nun das letzte Highlight vor meinem Zwischenstopp in Deutschland kommen. Doch zuvor hab ich auf dem Weg dorthin noch einen Ausflug zum Elefanten Waisenhaus gemacht und diese ganz nah erleben dürfen. Anschließend ging es in eine günstige Absteige am Fuße von Adams Peak. Dieser Berg ist eine Pilgerstätte, da sich hier der heilige Fußabdruck Buddha für Buddhisten, Shiva für Hindus, Adam für Muslime und Apostel Thomas für Christen in einer Felsformation in der Nähe des Gipfels befindet.
Nach einem kurzen Schlaf begann um 2:00 Uhr der Aufstieg Richtung Sonnenaufgang. Ich spürte meinen Puls und die schwerer werdene Beine. Nicht enden wollende Treppenstufen winden sich hier den Berg hinauf. Im Klang der Gesänge der buddhistischen Mönche aus den Radios der Stände fiel ich im schwachen Licht der Laternen am Straßenrand zeitweise in Trance. Nach zwei Stunden, 5000 Stufen, 1000 Höhenmetern und 5 Liter Schweiß hatte ich es geschafft und durfte zum ersten Mal die Glocke auf dem Gipfel läuten. Kniete nieder und senkte meinen Kopf auf den Fußabdruck Buddhas. Inmitten von Mönchen und anderen Pilgern wartete ich auf den Sonnenaufgang, welcher langsam die schwarzen Silhouetten der umliegenden Berge in farbenfrohe Leinwände verwandelte. Ich war im Moment. Ich bin glücklich.
BANGKOK IMPRESSIONEN
EINE STADT MIT VIELEN GESICHTERN ZWISCHEN SAUNA UND KÜHLSCHRANK
Der Schlafmangel zehrt an mir und das viele Erlebte rast in meinem Kopf. Was für eine Stadt, wo man in einem Restaurant mit Dekoration aus Kondomen essen gehen, aber auch an jeder Straßenecke sich von Ständen ernähren kann. Die Stadt pulsiert mit mir und in mir. Die Abgase füllen meine Lungenflügel und das Lächeln und die Freundlichkeit der Menschen mein Herz. Mit dem Tuk-Tuk rase ich durch die vollen Straßen von Bangkok und mit dem Langschwanzboot durch die Klongs. Ich halte beim Königspalast und diversen Tempeln. Die Hitze treibt mir das Wasser ohne jede Bewegung aus allen Poren. Erlebe Biosauna in der Menschenmenge. Doch kein Aufguss kommt. Nur die schockgefrierenden kalten Lüfte aus den Klimaanlagen der Seven Eleven Shops, Restaurants und Taxis. Und so lass ich mich treiben zwischen Buddhastatuen, Nachtmarkt und Konsumtempeln und versumpfe am Abend in Rooftop und Go Go Bars, in denen Ladies, Boys und Ladyboys sich die Stange zum Tanz reichen. Bangkok hatte mich. Liege in den verbleibenden Stunden vor meiner Weiterreise am Pool und genieße die Sonne. Lausche dem Lärm der Stadt und kuriere meine Erkältung aus.
SHANGHAI IMPRESSIONEN
ENSPANNUNG ABER BITTE SCHNELL GANZ OHNE VISUM
Kann es kaum glauben, dass ich schon wieder im Flieger sitze, doch die Zeit in Shanghai ist so schnell vorbeigegangen. Die maximale Aufenthaltsdauer ohne Visum für China ist abgelaufen, so dass es nun weiter mit dem Flieger nach Bangkok geht. Es war eine kurze Zeit zwischen Tradition und Gegenwart, Kommunismus und Kapitalismus. Es gab klassische Orte wie den Bund mit der Skyline von Shanghai bei Tag und bei Nacht und den Volksplatz. Einen Besuch des wunderschönen Yu-Garten und des Vorortes Qibao sowie diverse Spezialitäten in einheimischen Restaurants, welche für einige „Harmonie“ sorgten. Am Abend war bei einem Drink und der Aussicht aus der Bar des 86 Stocks des Hyatts oder auch schnellen Trink-Würfelspielen im Rich Baby mit dem Clubbesitzer an einem Tisch, der normalerweise nur den reicheren Chinesen vorbehalten ist, für Unterhaltung gesorgt. An beiden Orten konnte man auch gleich Zeuge davon werden, dass Chinesen weder Tanzen können, noch Alkohol vertragen. Zwischendurch noch schnell ins französische Viertel und als ganz besonderes Highlight in einen chinesischen Spielzeugladen. Nahkontakt zur chinesischen Bevölkerung gab es in Metro und Bus zur Rush Hour. Nun fliegt die Stadt und das Erlebte am Fester des Transrapids mit 431 Sachen vorbei. Bangkok liegt vor mir. Ich bin immer noch müde, aber bereit für das nächste Abenteuer.
SRI LANKA IMPRESSIONEN
BUDDHA FINDET MAN NICHT NUR DA WO DER PFEFFER WÄCHST
Nun, da der Flieger Richtung Shanghai aufbricht, finde ich wieder Zeit um diesen Beitrag über den ersten Teil meines Aufenthaltes auf Sri Lanka zu schreiben und auch ein paar meiner Fotos hochzuladen. Es waren gut gefüllte erste Tage mit vielen schönen Momenten und einem intensiven Kontakt zur inneren (Un)Ruhe.
Die gute Nachricht ist, dass mein
Magen dem landesüblichen Essen friedlich gegenüber steht und dies auch hoffentlich bei meiner Geschmacksneugier weiter so bleibt. Die schlechte Nachricht ist, dass die Nächte auch aufgrund des Jet-Lack und des warmen Klimas sehr arm an Schlaf sind.
Am ersten Tag habe ich mich auf den Weg auf den Löwenfelsen mit seiner schönen Aussicht ins Land gemacht und dabei einheimischen Bauern auf ihren Reisfelder besucht. Die Menschen sind sehr freundlich und freuen sich, wenn man Interesse für ihr Land mitbringt. Sie lächeln freundlich, wenn man ein Foto macht und/oder winken einem zu, wenn man im Tuk Tuk an Ihnen vorbei fährt. Beim Besuch der Höhlentempel in Dambulla und der Teilnahme an der Puja-Zeremonie im Tempel des Heiligen Zahns Buddhas in Kandy bemerkt man deutlich wie tief der Buddhismus hier verwurzelt ist. Es lässt mich wieder erinnern an eine Zeit, zu der ich auch meditierte und mich mit der Lehre des Buddhismus sehr intensiv befasst habe. Es wirkt dann schon fast befremdlich, wenn der Inhaber einer Gewürzplantage mich herumführt und die Vorteile der einzelnen Kräuter- und Obstsorten mehr mit Fokus hinsichtlich Haarentfernung und Orangenhaut anstatt der heilenden Wirkung für Sonnenbrand und Schlaflosigkeit. Interessant war es zu erfahren, wo der Pfeffer wächst und wieviele Gewürzen in den bisher zu mir genommen Speisen enthalten sind. Sitze dann schmunzelnd im Flieger und esse das vegetarische Curry und freue mich in ein paar Tagen wieder hier zu sein und dann vielleicht das Elefantenwaisenhaus zu besuchen und Adams Peak zu besteigen.